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Zufriedene Kunden und Langzeitparker: Modernes Parkraummanagement für Supermarktparkplätze

18. September 2024

In deutschen Städten herrscht hoher Parkdruck. Kein Wunder, nimmt doch der Kfz-Bestand in Deutschland kontinuierlich zu. Zwischen 2008 und 2023 stieg die Anzahl der Pkw um über 20 Prozent auf 48,8 Millionen.[1] Pendler, Anwohner und Ladenbesucher in Städten konkurrieren um die knappen Parkmöglichkeiten. Supermärkte trifft diese Entwicklung ganz besonders. Als Einrichtungen des täglichen Bedarfs liegen sie genau dort, wo Parkraum oft begrenzt ist.

Immer mehr Supermärkte setzen bereits Parkraummanagement auf ihren Parkplätzen ein oder denken über die Einführung von Parkraumbewirtschaftung nach, um ihre Stellplätze für die eigenen Kunden freizuhalten. Abhängig von den örtlichen Gegebenheiten und dem unterschiedlichen Aufkommen von Fremd- und Langzeitparkern stehen hierfür unterschiedliche Konzepte zur Verfügung.

Schrankenanlagen: Effektiv gegen Langzeitparker
In dicht bewohnten Quartieren nutzen Anwohner Supermarktparkplätze häufig über Nacht, um nach Feierabend nicht erst noch lang einen freien Parkplatz in einer der umliegenden Straßen suchen zu müssen. Besonders ärgerlich für Supermarktbesucher, die schon frühmorgens auf einem zugestellten Parkplatz stehen. Wer seinen Parkplatz zuverlässig frei von Langzeitparkern halten will, erreicht dies mit einer Schrankenanlage an der Ein- und Ausfahrt. Supermärkte sollten die Anschaffungs- und Wartungskosten nicht unterschätzen. Zudem stellen Schranken ein beliebtes Ziel für Vandalismus dar, wodurch wiederum Kosten für Ersatz und Reparatur entstehen können.

Parkscheibenpflicht: Wirkungsvoll gegen Fremdparker
Supermarktparkplätze in belebten Stadtteilen werden oft von Fremdparkern genutzt, um die Parkgebühren anderer Einrichtungen, zum Beispiel von Kinos oder Einkaufszentren, zu sparen. Echte Kunden finden keinen freien Stellplatz und erledigen ihre Einkäufe in anderen Geschäften mit besseren Parkmöglichkeiten. Viele Supermärkte sprechen darum eine Höchstparkdauer mit Parkscheibenpflicht während der Öffnungszeiten aus. Ein externer Dienstleister kümmert sich um die Kontrolle der abgestellten Fahrzeuge und sanktioniert die Falschparker. Supermärkte sollten bei dieser Art der Parkraumbewirtschaftung das Risiko bedenken, auch zahlende Supermarktbesucher zu verärgern, die ihre Parkscheibe vergessen haben.

Kennzeichenerkennung: Kundenfreundlich gegen Parkdruck
Das modernste Konzept für Parkraummanagement auf Supermarktparkplätzen ist die automatische Kennzeichenerkennung (ANPR – Automatic Number Plate Recognition). Supermärkte finden in ihr die kundenfreundlichste Lösung, denn sie kommt ohne den Einsatz der Parkscheibe aus. Kameras an der Ein- und Ausfahrt erfassen die Kennzeichen der parkenden Fahrzeuge und ermitteln ihre Parkzeit. Überschreitet der Autofahrer die während der Öffnungszeiten geltende Höchstparkdauer oder herrscht ein Nachtparkverbot, wird eine Vertragsstrafe fällig. Die Mitteilung darüber erhält der Autofahrer per Post, Kontrollpersonal am Parkplatz ist nicht erforderlich.

Darüber hinaus können Supermärkte ihren Parkraum mit dem Einsatz einer ANPR-Lösung nach Ladenschluss kostenpflichtig zur Verfügung stellen – etwa als Bewohnerparkplatz – und so zur Senkung des Parkdrucks vor Ort beitragen. ANPR erfordert keine Investition in Parkscheinautomaten oder Schrankenanlagen zur Zufahrtskontrolle. In Verbindung mit Park-Apps können Autofahrer ihre Parkgebühren bargeldlos bezahlen. Die eingesetzte Kameratechnik kann zudem helfen, Einbrecher und Diebe abzuschrecken und Vandalismus am Parkplatz zu verhindern.

Individuelle Berechtigungen für unterschiedliche Nutzergruppen
Die Software der Kennzeichenerkennung erlaubt es Supermärkten, die Parkzeit für bestimmte Kennzeichen zu verlängern oder unbefristete Parkberechtigungen zu erstellen. Lieferanten, Vertreter und Mitarbeiter können den Parkplatz so dauerhaft nutzen, unabhängig von der festgelegten Höchstparkdauer. Fahrzeuge von Handwerkern lassen sich kurzfristig zum Parken für einen oder mehrere Tage freischalten. Auch für ältere Menschen und Personengruppen mit Einschränkungen, die länger für einen Einkauf benötigen, kann die Höchstparkdauer heraufgesetzt werden. Teilen sich mehrere Läden den betreffenden Parkplatz, haben diese ebenfalls Zugriff auf die Software, um die erlaubte Standzeit eines Fahrzeugs, etwa für Restaurant- oder Frisörbesuche, zu ändern.

Beispiel: Edeka Markt „Johannisthaler“ in Berlin
Seit Anfang 2020 sind zwei Kennzeichenscanner an den Parkplatzeinfahrten des Berliner Edeka-Marktes „Johannisthaler“ montiert. Der Lebensmitteleinzelhändler liegt direkt an einer Hauptverkehrsstraße. Fünf Gehminuten entfernt befindet sich das nach eigenen Angaben größte Shoppingcenter Berlins. Hoher Parkdruck, vor allem am Wochenende, ist hier Normalzustand. Gerade in den vorangegangenen Jahren, so berichtet Edeka-Kaufmann Hasan Akyol, hätten zunehmend Fremdparker seine 135 Kundenparkplätze belegt, um sich die Parkgebühren im Parkhaus des Shoppingcenters zu sparen. Für Supermarktkunden bedeutete dies häufig: Im Kreis fahren, so lange bis eine Lücke frei wurde. Diese Situation wollte der Berliner Kaufmann so nicht mehr hinnehmen. Für ihn hat sich die automatische Kennzeichenerkennung als kundenfreundlichste und wirksamste Möglichkeit erwiesen, um die Stellplätze für seine Kunden freizuhalten.

„Zunächst haben wir abschleppen lassen – und hier leider auch mal die Falschen getroffen, die nach dem Einkauf noch im Imbiss nebenan waren. Bei der klassischen Parkscheibe häuften sich dann die Beschwerden. Die Leute vergessen oft, sie ins Auto zu legen, und ärgern sich dann – verständlicherweise – über die Vertragsstrafe. Mit der Kennzeichenerkennung dagegen müssen unsere Kunden sich um nichts kümmern – und finden, seit wir die Lösung in Betrieb haben, auch immer einen Parkplatz. Und hat man sich mal verquatscht, ist das auch kein Problem, jedem Kennzeichen lassen sich im Handumdrehen ein paar Bonusminuten aufbuchen“, erklärt Hasan Akyol.

Edeka „Johannisthaler“ kann die Parkzeiten für Kunden und Mitarbeiter über die festgelegte Höchstparkdauer hinaus eigenständig über den browserbasierten Zugang zur ANPR-Software anpassen. Die Betreuung des Systems, die Nachverfolgung der Parkverstöße sowie die Beantwortung von Rückfragen seitens der Autofahrer übernimmt die ParkRaum-Management PRM GmbH.

Exkurs: Digitales Parkraummanagement für die Stadt von morgen
Denkbar wäre im Rahmen einer ANPR-Lösung die nahtlose Integration der Supermarktparkplätze in bestehende städtische Verkehrsmanagementpläne. Stadtverwaltungen könnten die Daten des ANPR-Systems zur Messung der Parkplatzauslastung nutzen, um Verkehrsflüsse besser zu steuern und die Verkehrsinfrastruktur zu optimieren. Diese effizientere Flächennutzung des Parkraums, etwa als Bewohnerparkplatz außerhalb der Öffnungszeiten, würde den Parksuchverkehr im Stadtgebiet und damit CO2-Emissionen verringern.

Auswahl eines passenden Dienstleisters für Parkraummanagement
Supermärkte sollten in der Abstimmung mit einem Dienstleister für Parkraummanagement Wert auf eine gut sichtbare und leicht verständliche Beschilderung sowie einen kompetenten Kundenservice legen. Dies gilt nicht nur, aber insbesondere beim Einsatz für ANPR-Lösungen. ANPR beginnt zwar bereits sich in Deutschland zu etablieren, die Bevölkerung hat sich jedoch noch nicht an die neue Technik „gewöhnt“. Eine übersichtliche Anleitung am Parkplatz und klare Antworten bei Rückfragen bauen Berührungsängste ab und schaffen Verständnis für den Einsatz von ANPR.

Entscheiden sich Supermärkte für ein Parkraummanagement mit Parkscheibenpflicht, sollten sie darauf achten, dass der beauftragte Dienstleister verständnisvolles, gut geschultes Kontrollpersonal am Parkplatz einsetzt. Greifbare Ansprechpartner und niederschwellige Kulanzregelungen, etwa durch die Vorlage des Kassenzettels, beugen Konflikten vor und tragen zur Kundenzufriedenheit bei.

Supermärkte sollten sich vorab ebenfalls informieren, ob Forderungen aus Parkverstößen durch den Dienstleister an Inkassobüros weitergegeben werden. Dienstleister für Parkraummanagement wie die ParkRaum-Management PRM GmbH aus dem mittelfränkischen Erlangen, die das Forderungsmanagement für in Deutschland zugelassene Fahrzeuge in-house abwickeln, betreuen die Parkverstöße in der Regel mit einem eigenen Kundenservice, haben weitreichende Kulanzregelungen und sorgen so wiederum für zufriedenere Parker. Als transparenter Indikator für einen fairen und kulanten Umgang mit Kunden können beispielsweise die Google-Bewertungen des Dienstleisters dienen.

Auch die Einhaltung der DSGVO-Vorgaben sollten Supermärkte im Gespräch mit einem potenziellen Dienstleister thematisieren. So müssen im Rahmen von Parkraumkontrollen erhobene Daten DSGVO-konform verarbeitet werden. Sie dürfen in diesem Zuge für andere Zwecke, beispielsweise Werbemaßnahmen, keinesfalls an Dritte weiterverkauft werden. Seriöse ANPR-Dienstleister werden zudem von sich aus darauf hinweisen, dass eine vollautomatische Datenweitergabe zur Sanktionierung von Parkverstößen gemäß DSGVO rechtlich nicht zulässig ist. Unternehmen für Parkraummanagement, wie PRM, verifizieren deshalb jedes Kennzeichen noch einmal manuell, bevor sie einen Parkverstoß einleiten.

Einführung von Parkraummanagement auf Supermarktparkplätzen
Supermärkte sind gut beraten, sich für die Einführung von Parkraummanagement auf ihren Parkplätzen professionelle Unterstützung an die Seite zu holen. Unternehmen wie PRM verfügen über langjährige Erfahrung in der Parkraumbewirtschaftung, sie beraten bei der Auswahl der eingesetzten Technik unter Berücksichtigung der Situation vor Ort und bei einer sinnvollen Tarifgestaltung. Zudem übernehmen sie die Installation und Wartung der Technik sowie den Betrieb des Parkraummanagements. Letzteres umfasst die Verfolgung von Parkverstößen und den Kundenservice für Parker. So können Supermärkte ihren Parkraum kundenfreundlich und ohne eigenen Aufwand bewirtschaften.

[1] https://www.umweltbundesamt.de/daten/verkehr/verkehrsinfrastruktur-fahrzeugbestand#entwicklung-des-kraftfahrzeugbestands




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